VERTIGO

„Schwindel“ gehört zu den häufigsten Leitsymptomen, die zu einer Vorstellung beim Hausarzt, Internisten, HNO-Facharzt oder Neurologen führen. Grundsätzlich handelt es sich um eine für den Patienten sehr unangenehme Beeinträchtigung, die rasche, kompetente und oft interdisziplinäre Abklärung erfordert. Man kann Schwindelerkrankungen auf verschiedene Arten einteilen. Von „peripheren Schwindelerkrankungen“ spricht man, wenn die Ursache auf Ebene des Gleichgewichtsorganes zu suchen ist.

Hierzu zählt zum Beispiel der gutartige Lagerungsschwindel (BPLS) oder die Neuritis vestibularis. Von „zentralen Schwindelerkrankungen“ spricht man, wenn die für das Gleichgewicht verantwortlichen zentralnervösen Strukturen beeinträchtig sind. Schwindel kann als Folge zerebraler Durchblutungsstörungen auftreten, wie zum Beispiel beim Hirnstamm- oder Kleinhirninfarkt. Weiter kann Schwindel auch im Rahmen einer Migräne (Basilarismigräne) oder durch Prozesse im Rahmen einer Multiplen Sklerose entstehen. Mit zunehmendem Alter leiden immer mehr Menschen unter Schwindel, hier ist oft nicht eine einzige Ursache auszumachen, der Schwindel ist vielmehr Ausdruck mehrerer auslösender Faktoren (multimodaler Schwindel).

Schwindel kann auch durch verschiedene internistische Erkrankungen (zum Beispiel Bluthochdruck) oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Nicht zuletzt kann Schwindel auch Ausdruck einer seelischen Erkrankung sein. Jedenfalls sollte jede Schwindelerkrankung angemessen abgeklärt werden. Eine genaue Anamnese bildet das Fundament für alle weiterführenden diagnostischen Schritte. Je genauer die Ursache des Schwindels festzumachen ist, desto zielführender können die Symptome gelindert werden.