KOGNITIVE NEUROLOGIE

Die „kognitive Neurologie“ zählt zu den faszinierendsten Bereichen der modernen Neurologie. Sie ist an der Schnittstelle von Neurologie und Psychiatrie angesiedelt. Vereinfacht gesagt befasst sich die kognitive Neurologie mit den „höheren Hirnfunktionen“. In enger Zusammenarbeit mit Psychologen werden Aspekte von Gedächtnis, Sprache, Emotion und Verhalten untersucht. Die wichtigsten zugrundeliegenden Erkrankungen für kognitive Störungen in diesem Zusammenhang sind dementielle Erkrankungen, aber auch Schlaganfälle, Hirnblutungen und Schädelhirntraumen.

Im Rahmen einer sorgfältigen Abklärung, die sich im Wesentlichen aus einer ausführlichen Anamnese, bildgebender Diagnostik, bestimmten Laboruntersuchungen und einer psychologischen Testung zusammensetzt, können kognitive Störungen nicht nur klar erfasst sondern zumeist diagnostisch eindeutig zugeordnet werden. Das ist die Grundlage für die Einleitung entsprechender medikamentöser aber auch neurokognitiver Therapien, die man als Gedächtnistraining zusammenfassen kann. Denn Demenz ist nicht gleich Demenz. Und gar nicht selten stecken hinter kognitiven Auffälligkeiten andere Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen oder internistische Erkrankungen, die entsprechend zu behandeln sind.